Chronik

Die Musikkapelle Nassereith, wie alles begann

Die Musikkapelle Nassereith im 19 Jahrhundert

Die Musikkapelle Nassereith im 20. Jahrhundert

Gründung des Musikvereins Bürgerkapelle Nassereith

Frischer Wind dank Frauen und Jugend

Mutig in die neuen Zeiten

 

Die Musikkapelle Nassereith, wie alles begann

Leider fehlen Aufzeichnungen und Unterlagen über die Gründung einer Musikband (damaliger Ausdruck) in Nassereith, da diese vermutlich bei den großen Dorfbränden 1893 und 1928 verloren gingen. Auch einige Aufzeichnungen über das Musik- und Schützenwesen, welche beim Pfarramt Nassereith auflagen, wurden 1938 (Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich) vernichtet. So versuchten wir über historische Gegebenheiten und Berichte und über die Geschichte der Blasmusik in Tirol den Faden zur Nassereither Musikkapelle zu finden:

Der Anstoß zu Musikbanden kam von der österreichischen Armee, wo kaiserliche Truppen gegen 1700 begannen, „Regimentsbanden“ (Hautboistenbande) aufzustellen, jedoch nicht mehr in die Schlacht marschierten, sondern vor allem Abendkonzerte vor dem Offizierskorps gaben. Da die Regimentsinhaber aber auch von den Türkenkriegen her die Janitscharenmusik mit ihrem Rhythmus durch Trommeln, Tschinellen und Schalmeien kannten, der den Soldaten „in die Beine ging“, entstanden zusätzlich zu den Hautboistenbanden die „türkischen Banden“, welche sich gleich einer wesentlich größeren Beliebtheit erfreuten.

Türkische Musikbande

Da Nassereith um 1700 neben der allgemeinen Bedeutung als Verkehrsknoten auch im Spanischen Erbfolgekrieg (1703 – bayrische Rummel) als Aufmarschgebiet für die Tiroler Landschützen zur Rückeroberung des Fernpasses und zum Entsatz der von den Bayern belagerten Festung „Ehrenberg“ zu dienen hatte, kann angenommen werden, dass sich aus diesen Ereignissen heraus eine „türkische Musikbande“ in Nassereith formierte.

Aus mündlicher Überlieferung ist bekannt, dass im Jahre 1712 eine türkische Musikbande dem Bischof anläßlich der Missionierung zum Empfang aufspielte. Diese Datum scheint auch in den Archiven des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen auf. Die Schulchronik der Volksschule Nassereith berichtet auch, dass die heimkehrenden Vogelhändler aus Imst öfters am Fernpaß von einer türkischen Musikbande empfangen wurden.

Eine besonders interessante Feststellung ergibt sich aber aus dem Grundrhythmus (Marschrhythmus im 2/4 Takt) der Janitscharenmusik, welcher uns Nassereithern sehr bekannt sein dürfte.

Janitscharenmusik

Er entspricht genau dem Umschlagrhythmus der Nassereither Fasnacht. Anleihen aus dieser türkischen Musik nahmen auch bekannte Komponisten aus der Klassik wie z.B. Wolfgang Amadeus Mozart, welcher u.a. in seiner Klaviersonate Nr.11 in A-Dur, KV 331 ein Rondo Alla Turca schrieb (bekannt als türkischer Marsch), in welchem er die türkische Musik imitierte. Das lässt zumindest die Vermutung entstehen, dass die Nassereither Fasnachtler den Umschlagrhythmus von der Nassereither türkischen Musikbande übernommen haben könnten.
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Die Musikkapelle Nassereith im 19. Jahrhundert

19Jhd

Als Kaiser Franz I. 1834 in Innsbruck weilte, waren die Nassereither Musig und die Schützen beim Empfang dabei, Zu dieser Zeit sollte ein gewisser Johann Paul Juen der musikalische Leiter gewesen sein.

Am 8. Oktober 1850 wurde der Gemeinde Nassereith das hohe Glück zu Theil, seine Majestät. Den allgeliebten Kaiser Franz Josef I. in ihrer Mitte zu empfangen. Durch die Anstalten des wackeren Vorstehers der Gemeinde wurde dieser Empfang mit geschmackvollen Triumpfbögen, der wohlgeordneten Schützencompagnie sowie mit dem Klange der Musik in einem endlos erscheinenden Jubel der Bevölkerung gefeiert. (siehe Auszug aus der Tiroler Zeitung Nr. 161 von Freitag, dem 11.Oktober 1850)

Biedermeiertracht als erste einheitliche Tracht

Da zu dieser Zeit auch Nassereither als Kaufleute durch die Lande reisten und an den im Biedermeierstil gekleideten Städtern Gefallen fanden, wurde für die Musikbande die Biedermeiertracht als erste einheitliche „Tracht“ angefertigt.

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Erste Reihe, Fünfter von links – Kapellmeister Dominikus Bader

Im Jahre 1866 stellte Kapellmeister Gottlieb Fitsch wieder eine Kapelle zusammen, da sie sich nach Aufzeichnungen zu folge aufgelöst hatte. Anschließend führte der damalige neue Schulleiter Dominikus Bader, ein gebürtiger Stanzacher, sehr erfolgreich die Geschicke der Nassereither Musikkapelle. 1879 wurde die Bezeichnung „Türkische Musikbande“ abgelegt, und fortan nannte sich die Musikkapelle Nassereith „Musikbande von Nassereith“ und gehörte bereits 1880 zu den bekanntesten Kapellen des Oberlandes.

Kaiserlicher Besuch nach dem großen Brand im Jahre 1893

1894 besuchte Erzherzog Ferdinand Karl, ein Neffe des Kaisers, Nassereith anlässlich eines militärischen Übungsrittes. In Begleitung von zwei Generälen und 14 Offizieren ritt er von Innsbruck über Telfs und Reutte wieder retour und wurde in allen Orten von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Über seinen Aufenthalt in Nassereith schrieb die Tiroler Landeszeitung, dass die Musikkapelle unter Dominikus Bader für die im (nach dem Dorfbrand 1893) wiederrichteten Gasthaus zur Post einquartierten Herrschaften eine Serenade aufspielte, welcher der Erzherzog Beifall und Dank zollte.
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Die Musikkapelle Nassereith im 20. Jahrhundert

1903 wurde die neue Fahne eingeweiht, Fahnenpatin war Frau Postmeisterin Katharina Sterzinger. Bald darauf, 1907, trat Kapellmeister Dominikus Bader in den wohlverdienten Ruhestand. Er hinterließ der Musikkapelle Nassereith mehrerer Festmärsche. Diese „alten Festmärsche“ zeugen von einem großartigen Musikanten und Kapellmeister.

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Nassereither Musikanten 1906:
1.Reihe v.l.: ?, Alois Krabichler, Josef Tamerle, hartman Pair, Josef Juen, Josef Gapp, Anton Strele, ?, Franz Juen, ?
2. Reihe v.l.: Jakobine Haißjackl, Ludwig Sterzinger, Juen, ?, Dominikus Bader, ?, Karl Falbesoner, Seraphin Krabichler, ?, Maria Schönnach, Theresia Donnemüller
3. Reihe v.l..: ?, Jakob Falbesoner, Strele, Mang, Karl Füruther, Karl Detter, Alfons Rieß, Franz Ferrari, ?, Alois Haid, Alois Sprenger, Albert Markt, Josef Falbesonder, Josef Rieß

Die Leitung der Kapelle übernahm sein Nachfolger an der Volksschule, der Lehrer Alois Krismer. Unter seiner Leitung rückte die Kapelle 1909 in Innsbruck zum großen Festumzug zur Landesjahrhundertfeier mit 26 Mann aus. Im selben Jahr befuhr seine Majestät Kaiser Franz Josef I. von Innsbruck aus mit der Bahn das Tiroler Oberland. Im Bahnhof Imst ab es einen achtminütigen Aufenthalt, damit ihm die Bevölkerung und Korporationen die Aufwartung machen konnten. Neben zahlreichen Musikkapellen der umliegenden Gemeinden war auch die Musikkapelle Nassereith unter Alois Krismer vertreten.

1914 übernahm der Kaufmann Hartmann Pair die Leitung der Musikkapelle und um diese Zeit fertigte der Schneidermeister Jakob Falbesoner der damaligen Zeit entsprechend als Ersatz für die Biedermeiertracht eine Kaiserjägeruniform, die bis in die Fünfzigerjahre getragen wurde.
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1923

Musikkapelle in der Kaiserjägeruniform um 1923:
1.Reihe v.l.: Josef Rieß, Heinrich Kirschner, Josef Juen, Anton Pfennig, Franz Krabichler, Albert Ruepp, Johann Rieß, Alfred Jordan
2. Reihe v.l.: Anton Strele, Alois Krabichler, Alois Kranewitter, Gottfried Grießer, Hartmann Pair, Bergwerksangestellter, Franz Juen, Josef Tamerle, Karl Ruepp
3. Reihe v.l.: Franz Auer, Josef Falbesoner, Johann Markt, Eduard Zoller, Josef Gapp, ?, Josef Föger, Alois Wilhelm, Siegfried Thurner, Josef Melmer, Josef Rieß, Anton Scheiring
4. Reihe v.l.: Johann Fitsch, Heinrich Schönnach, Alois Sprenger, Josef Strele, Alois Haid, Engelberg Huber, Franz Öfner, Josef Pfennig 

Gründung des Musikvereins Bürgerkapelle Nassereith

1929

Auszug aus der Einleitung zur Chronik der Bürgerkapelle Nassereith aus der handschriftlichen Aufzeichnung Franz Kranewitters.

1929 wurde unter Obmann Alois Gapp ein Musikverein gegründet, der Name „Bürgerkapelle Nassereith“ wurde festgesetzt und auch Statuten bestimmt. Gleichzeitig erfolgte auch die Eintragung in das Vereinsregister. Aus Anlass dieser Vereinsgründung verfasste der Dramatiker Franz Kranewitter eine würdige Einleitung für die Chronik.

Von 1931 bis 1928 leitete der Unternehmer Johann Markt (Pompf) die Nassereither Musikkapelle und 1936 wurde eine neue Musikfahne eingeweiht, die Fahnenpatin war Hedwig Gubert (von 1936 bis 1961). Nachdem Johann Markt in den Kriegsdienst musste, übernahm nochmals Hartmann Pair die Leitung der Kapelle von 1938 bis 1943. Danach konnte Johann markt 1946 die Kapelle wieder übernehmen und führte sie bis 1958. In den Nachkriegsjahren wurde fleißig geprobt und an manchen Wertungsspielen erfolgreich teilgenommen. Nachdem sich die Kaiserjägeruniform in einem recht desolaten Zustand befand, wurde im Jahr 1953 eine neue Tracht angeschafft, welche weitgehend der heute getragenen Festagsstracht entsprach. In diese Zeit fiel auch der Bau des Musikhauses hinter dem Polizei-Posten. In diesem Musikhaus waren neben einer kleinen Wohnung für den Kapellmeister, das Probelokal für ca. 35 Musikanten und Archiv- und Lagermöglichkeiten vorhanden. Das Baumaterial stellten die Gemeinde und die Bevölkerung zur Verfügung, der Bau erfolgte in unzähligen Stunden durch die Musikanten selbst.

1954

Bürgermusikkapelle Nassereith 1954 in der roten Tracht
1. Reihe v.l.: Adolf Schleich, Franz Auer, Alois Ennsmann, Hans Strele, Hermann Hausberer, Otto Krismer
2.Reihe v.l.: Alois Schleich, Georg Schleich, Alois Gapp, Midi Hosp, Johann Markt, Hermann Schaller, Herma Hosp, Alfred Rauch, Adolf Rettenbacher, Bruno Juen
3. Reihe v.l.: Franz Rappold, Josef Hainzmann, Ludwig Thurner, Adolf Seelos, Ernst Mair, Erich Juen, Herbert Markt, Josef Köll, Roman Strele, Karl Füruther, Alfred Jordan
4. Reihe v.l.: Albert Schönnach, Hartmann Kirschner, Eugen Strele, Bernhard Fitsch, Franz Krabichler, Pter Hagspiel, Josef Rieß, Walter Fitsch, Erich Reich

 

Das Ende einer langen Ära

1958 übergab Johann Markt die Leitung der Kapelle an seinen Sohn Hans. Unter seine Führung erreichte die Kapelle 1960 an die 45 aktive Musikanten und war somit eine der größten Kapellen im Musikbezirk Imst. Zahlreiche, im Musikhaus ausgestellte Urkunden wiesen auf die rege und erfolgreiche Mitwirkung bei verschiedenen Wertungsspielen im außerfern und im Bezirk Imst hin. Ebenso kamen die ersten Auslandsfahrten zustande. 1961 wurde die neue Fahne geweiht, Fahnenpatin war Anna Markt (1961 bis 1989), die Gattin des Altkapellmeisters. 1973 legte Hans Markt seine Kapellmeisterfunktion nach verschiedenen vereinsinternen Unstimmigkeiten unerwartet zurück. Daraufhin übernahm der langjährige Musikant und Chorleiter Anton Thurner (Tandl) den Kapellmeisterposten und führte die Kapelle noch bis 1974, anschließend übernahm nochmals Hans Markt die Leitung bis 1975. In weiterer Folge trafen sich Musikanten noch zu Proben, es gab aber mangels Kapellmeister keine Ausrückung mehr.
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Frischer Wind dank Frauen und Jugend

Nachdem vorerst kein Kapellmeister aufzutreiben war, gelang es der Gemeindeführung, den Kaufmann Robert Pair zu gewinnen, die Leitung der Kapelle zu übernehmen.

1979 übernahm der Mieminger Musikstudent Herbert Post den Kapellmeister und formierte mit Obmann Walter Gerster eine Musikkapelle mit vielen jungen Musikanten, und man setzte große Hoffnung in diesen Generationswechsel, wie die Zeitung damals schrieb. 1979 erhielt auch als erster Nassereither Musikant Reinhard Gritsch das Goldenen Leistungsabzeichen überreicht.

Am 26.05.1980 rückten erstmals Mädchen bei der Nassereither Musikkapelle aus, nämlich Nadja Kössler, Bettina Scheiring, Margit Haid und Andrea Malaun.

Bereits 1980 musste der pensionierte Tarrenzer Musiklehrer Michael Andreas Lang als Kapellmeister in die Bresche springen um die Kapelle weiterzuführen, die die Lücke durch das vorzeitige Ausscheiden von Herbert Post noch nicht mit einem eigenen Mann aus der Kapelle geschlossen werden konnte. Michael Andreas Lang wurde von Obmann Johannes Frischhut unterstützt. Mit Lang unternahm die Nassereither Musikkapelle eine Werbefahrt in die Baden-Württembergische Kreisstadt Balingen.

 Erster Kapellmeister aus den eigenen Reihen

Zur Cäcilienfeier 1982 erfolgte die Stabübergabe von Michael Andreas Lang an Arnold Gritsch (Maler), der einen Kapellmeisterlehrgang absolvierte. Unter seiner Leitung wurde die Ausbildung der Jungbläser durch Musikstudenten und Musiklehrer organisiert, da zu dieser Zeit noch keine Landesmusikschule existierte.

 Die neue „Roate“

Zur Überprüfung der Musikalität der Kinder wurde erstmals ein eigener Gehörtest abgehalten. Zwischenzeitlich kam die 1953 angeschaffte Tracht in die Jahre und wurde unter Führung von Obmann Armin Kössler 1984 durch eine völlig neue Festagstracht ersetzt, deren Finanzierung für die Musikanten eine enorme Herausforderung darstellte. Die neue „Roate“ konnte auch bei einem neuerlichen Besuch in Balingen präsentiert werden.

1985 übernahm Reinhard Gritsch (Maler) von seinem Bruder den Kapellmeister, nachdem dieser berufsbedingt aufhören musste. 1986 nahm die Kapelle am 25 Jahrjubiläum der Dorfmusikanten Aufheim, einer befreundeten Kapelle teil, 1978 überschritt die Kapelle erstmal Südtiroler Grenzen und folgte einer von Obmann Sieghard Krabichler organisierten Einladung der Musikkapelle von Vintl im Pustertal. Wie bei den meisten Auslandsfahrten bereits Tradition, begleitete Bürgermeister Rudolf Öfner seien Musikanten auch nach Vintl. In der Cäcilienfeier vollzog sich dann neuerlich ein Kapellmeisterwechsel, da sich Reinhard Gritsch für eine Profi-Laufbahn als Tubist entschied.

 Provisorien halten meist lange

So musste ein rascher Ersatz in Form von Christoph Thurner (Tandl) gefunden werden. Frei nach dem Motto „Bei dir isch es kua Schade, du geahsch bei de Bläser eh it a“. Doch wie es bei Provisorien üblich ist, wurde aus dieser schnellen Aktion eine der längsten Kapellmeister-Ären nach Domenikus Bader.

Durch das über zwanzig Jahre hin konsequente Verfolgen erprobter Wege für die Musiker Werbung und Ausbildung konnte die Anzahl der Musikanten kontinuierlich gesteigert werden. In dieser Zeit unter den Jugendreferenten Petra Füruther, Arnold Gritsch, Andrea Niederwieser, Hermann Kranewitter und Eva Pedit ausgebildet. Die Musikkapelle Nassereith wies fast durchgehend die höchste Schülerzahl an der Landesmusikschule Imst auf. Auch der Anteil der weiblichen Musikanten wuchs beständig und erreichte in einzelnen Jahren fast 50% der Mitglieder. Auch wenn anfänglich das Aufnehmen der Mädchen in den Verein kritisch gesehen wurde, zeigte der weitere Verlauf das Gegenteil. Trotz Kinder, Ehemann und Haushalt gehören gerade die Mütter zu den verlässlichen Musikanten und lassen sich, was vorher nie jemand vermutet hätte, auch das Silberne Abzeichen für 25-jährige Mitgliedschaft an die Brust heften.

 Probelokal hoffnungslos zu klein

Zunächst war aber auch die Renovierung des in den Fünfzigerjahren erbauten Musikhauses notwendig, welche nach einigen Anfangsschwierigkeiten 1993 begonnen und 1997 abgeschlossen werden konnte. Obmann Krabichler konnte nach heftigen Turbulenzen schließlich den Bau in Gang bringen, die Ausführung und Fertigstellung wurde dann unter Obmann Klaus Falbesoner vollzogen. 1997 bei der Einweihung dachte man nicht im Entferntesten daran, dass dieses, für 35 Musikanten erbaute Probelokal, bereits nach 15 Jahren hoffnungslos zu klein sein wird.

 Neue Fahnenpatin Anneliese Pfennig

Restauriert und geweiht wurde 1994 auch die Fahne. Die Fahnenpatschaft übernahm Anneliese Pfennig. Auch im Dorf wurde einiges erneuert und mit Unterstützung der Musikkapelle Nassereith ordentlich eingeweiht, so die Umfahrungsstraße, das Rastland, das Wanneck-Gipfelkreuz, die Feuerwehrhalle sowie das Schiclub-, Schützen- und Fußballheim.
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Mutig in die neuen Zeiten

1991 wurde die Musikkapelle Nassereith zu einem Fernsehauftritt bei „Wer A sagt“ – Nassereith gegen Neulengbach – eingeladen. Auch wenn wir gegen Neulengbach unterlagen, tat dies der Freude über den gelungenen Auftritt keinen Abbruch. Auch Auslandsfahrten zum Tirolerfest nach Eupen in Belgien und zur Vierzigjahrfeier der Dorfmusikanten Aufheim standen auf dem Programm.

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Die Musikkapelle Nassereith beim Tirolerfest in Eupen, Belgien und beim Städtequiz „Wer A Sagt“ im ORF-Studio am Küniglberg: Nassereith gegen Neulengbach

 „Gwunne hammer“

An Konzert- und Marschbewertungen wurde regelmäßig teilgenommen und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Insbesondere konnte in der Marschbewertung die Leistungsstufe von B auf D hochgeschraubt werden. Dies ist auch ein Verdienst unseres langjährigen Stabführers und Bürgermeisters Reinhold Falbesoner. Heute ist die Musikkapelle bei der höchsten Stufe E angelangt.

Ab dem Jahr 2000 erfolgte auch eine Anpassung der Besetzung der Kapelle an die gestiegenen Anforderungen der Blasmusikliteratur. Es konnten für Oboe, Bassklarinette, Fagott und Saxophone BläserInnen gefunden werden. Eine starke Erweiterung erfuhr auch das Schlagzeug, die sechs jungen Schlagzeuger wurden mit 3 Pauken, Drumset, großer Basstrommel, Xylophon und Glockenspiel ausgestattet, was einen erheblichen Quadratmeterbedarf erfordert.

 Innovation und Kooperation

Allgemeines Interesse erzeugte die Einführung von Themenplatzkonzerten, womit die Nassereither Musikkapelle dem mangelnden Interesse des Publikums an Platzkonzerten entgegentrat. Ein besonderer Erfolg war der Kapelle mit dem Platzkonzert „Der Kaiser kommt“ vor dem Pfuserhaus beschieden. Die spontane Bereitschaft der Franz Kranewitter-Bühne und die allgemeine Begeisterung ließen diese Aufführungen zu unvergesslichen Stunden werden.

Aus der Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband und regionalen Institutionen stammen auch das Gurgeltalfest, die Regionsblasmusikfeste und die Kulturtage.

Nach zwanzig Jahren erfolgreicher Kapellmeistertätigkeit konnte Christoph Thurner 2007 von seinem ehemaligen Jungbläser und zwischenzeitlich zum Trompetenlehrer ausgebildeten Musikkameraden Hermann Kranewitter (Breateler) „erlöst“ werden. Für seine Leistungen ernannte ihn die Kapelle zum Ehrenkapellmeister. Herman Kranewitter übernahm eine Kapelle mit ca. 60 Mitgliedern.

Aufgrund des Platzmangels im Musighaus muss die Kapelle seit einigen Jahren ihre Proben auf das jährliche Frühjahrskonzert im Gemeindesaal abhalten. Deshalb hat das Führungsduo Corinna Lair und Hermann Kranewitter gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinde Verhandlungen aufgenommen, wie man die Platzmisere beenden könnte.

Zum Ende des Jahres 2014 konnte nach langwierigen Verhandlungen im Gemeinderat ein knapp positiver Beschluss für die Errichtung geeigneter Proberäumlichkeiten im von der Gemeinde erworbenen Veitl-Haus erreicht werden. Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen Gemeindevertretern und der Musikkapelle konnten daher bereits im Dezember 2014 notwendige Abrissarbeiten und das Errichten der Bodenplatte für das neue Probelokal erfolgen, sodass der Grundstein für einen rascher Baufortschritt im Frühjahr 2015  gelegt werden konnte. Wenn die Zusammenarbeit sich so erfolgreich weiterentwickelt, kann mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten im Herbst 2015 gerechnet werden.
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